Willkommen in Bork
Bork ist ein malerisch in Wäldern und Feldern eingebetteter Ort am nördlichen Ende der Kyritzer
Seenkette. Nur ca. 70 Einwohner leben hier und dennoch hat Bork viel zu bieten. Das idyllische Runddorf
hat einen grünen mit vielen großen Linden bestandenen Dorfanger, in dessen Mitte eine kleine zauberhafte
Kirche steht. Außerdem gibt es ein Backhaus, ein Schulmuseum, einen Spielplatz sowie einen herrlichen
Badestrand mit hellem Sand. Der Dosse-Städte-Radweg führt durch Bork. Viele Fahrradtouristen legen in der
Dorfmitte an der Infotafel eine Pause ein.
Bork gehört zur Gemeinde Kyritz, Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Bundesland Brandenburg.
Borker See
Der Borker See gehört zur Kyritzer Seenkette - eine 22 km lange eiszeitliche Schmelzwasserrinne. Sie
entstand beim Abtauen des Inlandeises der Weichseleiszeit vor ca. 20.000 Jahren. Die Seerinne erstreckt
sich von Norden nach Süden über den Obersee, zu dem der Borker See, der Salzsee und der Stolper See
gehören, den Untersee oder Bantikower See und den Klempowsee. Seit der Anstauung des Klempowsees in
Wusterhausen (Dosse) zum Bau der Mühle wurde aus den ehemals getrennten Bantikower See und Klempowsee ein
See, nach Errichtung des Dossespeichers um 1979 hauptsächlich "Untersee" genannt. Große Teile der Seen
sind von Wäldern umgeben. Die 382 ha große Seefläche ist Lebensraum vieler Wasservögel und Fische, aber
auch Muscheln und Krebse und ein Eldorado für Angler.
Der Obersee, auch Dossespeicher Kyritz genannt, dient der Bewässerung. In heißen Sommern leidet die
Wasserqualität.
Auf Ober- und Untersee sind Motorboote verboten. Ausgenommen sind Schiffe der Rundfahrtlinie des
Untersees. Wassersportfreunde paddeln, rudern oder nutzen Boote mit Elektroantrieb.
Kirche Bork
Die Borker Dorfkirche wurde 1909-1910 durch den Königlichen Baurat und Architekten Georg Büttner
erbaut. Besonders sehenswert sind die Malereien an den Innenwänden, das hölzerne Tonnengewölbe und die
Altarfenster. Fünf Kabinettscheiben der seitlichen Fenster sind mit 1664 datiert und stammen aus der vorherigen Kirche.
2016 ist es gelungen, die beiden alten Kirchenglocken zu restaurieren und mittels elektrischem Antrieb
wieder zum Klingen zu bringen. Finanziell unterstützt wurde das durch die
Stiftung Preußisches Kulturerbe. 2020 ermöglichten viele privaten Spenden die Sanierung der Orgel.
Mehr Infos
Ersterwähnung einer Kirche in Bork: 1375
Einweihung des Neubaus: 1910
Restaurierung: 1993
Baustil: Historismus (Neoromanik), Backstein
Schulmuseum Bork
In der Borker Straße 8, gegenüber der Kirche, steht die älteste Landschule Brandenburgs, auch eines der
ältesten Fachwerkhäuser im Land Brandenburg. In dem heute ca. 400 Jahre alten Haus lebten und arbeiteten
die jeweiligen Küster der Kirche. Sie waren gleichzeitig Dorflehrer und unterrichteten Kinder verschiedenen
Alters in einem einzigen Schulzimmer. Gründer und Leiter des Schulmuseums ist Bernhard Bosecker. Er
rekonstruierte 1988 die Ruinen des Schulgebäudes und des dahinter liegenden Stalls. Mit Leidenschaft sammelte
er die Exponate, die sowohl dem Schulbetrieb als auch dem privaten Leben der damaligen Zeiten zuzuordnen sind.
Das Museum ist im Privatbesitz der Familie Bosecker und nur nach vorheriger Anmeldung und unter
fachmännischer Führung durch Bernhard Bosecker zu besichtigen. Interessante Geschichten
sind dabei garantiert.
Backhaus Bork
Neben Friedhof und Spielplatz haben sich die Borker ein schönes Gemeindezentrum angelegt. Von einem
kleinen Aussichtshügel hat man einen fabelhaften Blick auf weite Wiesen. Der Aussichtshügel ist mit bunten
Blumen bepflanzt, um den Platz herum wachsen viele Zierbüsche, aber auch Obst- und Kastanienbäume.
Holzbänke stehen auf dem gepflegten Rasen. Der Mittelpunkt ist jedoch das Backhaus. Dieses kleine
Fachwerkhaus wurde 2005 gebaut. Feste werden hier gefeiert, vor allem aber wird gebacken. Der große
Backofen hat viel Platz für Brote, Pizzen, Kuchen und Plätzchen.
Die Organisation: von der Einladung über die Aufstellung des Festzeltes, der Stühle, Tische und
Bänke bis zum Catering obliegt dem Verein Backhaus Bork e.V.
Ferienlager Bork
Jahrelang konnten Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 15 Jahren an 6 Wochen im Sommer Action, Abenteuer,
Spaß und Spiel in Bork erleben - herrliche Sommerferien ohne Langeweile. Leider musste zwischen 2020 und
2022 der Betrieb pandemiebedingt ruhen. 2023 ließ der schlechte bauliche Zustand der Gebäude, die
Insolvenz der Betreiber und die damit verbundene ungeklärte Finanzierung keine Weiterführung zu.
Inzwischen ist das endgültige Ende des Ferienlagers besiegelt.
Die Kinder und die früheren Betreuer bedauern das Ende ihres Ferienlagers sehr.
maz-online vom 18.11.2023
Bork Historie
Bork wurde 1375 im Landbuch Karls IV. erstmals urkundlich als Borke erwähnt. Der Name leitet sich
von Borek oder Borky ab, der Verkleinerungsform von Nadelwald. Es heißt in etwa Ort am
Nadelwäldchen. Zu der Zeit gehörte Bork zur markgräflichen Vogtei Fretzdorf
(später Herrschaft Fretzdorf). Der Markgraf hatte jedoch die meisten Rechte und Abgaben bereits weiter
verlehnt an Vasallen.
1422 brannten mecklenburgische Raubritter Bork nieder und stahlen Rinder und Hausgerät.
1576 brannten von 19 Höfen acht ab.
1618-1648, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde Bork vermutlich fast komplett zerstört.
1652 war kein Bauer mehr ansässig, in 4 Fischerkaten wohnten 11 erwachsene Personen.
1665 mussten die von Klitzing den Ort an die von Platen verkaufen, allerdings auf Wiederkauf.
1686 waren von den 20 Bauernhöfen vor dem Dreißigjährigen Krieg erst 10 wieder besetzt.
Alle dazugehörigen Äcker wurden von den 10 Bauern bewirtschaftet.
1696 wurde die Lellichower Mühle errichtet.
1793 wurden 13 Feuerstellen (Häuser) in Bork gezählt, ebenso 1801.
1819 gab es zehn Bauernhöfe, außerdem wohnten ein Kätner und zwei Hirten
im Dorf.
Um 1850 wurde in der Borker Straße 8 eine erste Schule eingerichtet.
1860 wurden 3 öffentliche, 19 Wohn- und 29 Wirtschaftsgebäude registriert.
1911 wurde die Freiwillige Feuerwehr Bork-Lellichow gegründet.
1930 wurde auf der Grenze zwischen Bork und Lellichow eine neue Schule errichtet (Alte Schule Bork 1),
die bis 1970 genutzt wurde.
1939 waren die meisten Einwohner in der Land- und Forstwirtschaft tätig.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der Bodenreform von 1945/6 240,39 ha enteignet. 2,93 ha wurden an
sechs Neubauern verteilt, 164,86 an 12 Bürger und 26,35 ha an fünf Altbauern. Der Rest ging an die Gemeinde
Bork und die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB).
1953 gründete sich in Lellichow die erste LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) mit 16
Mitgliedern und 65 ha Nutzfläche. 1959 wurde diese mit den LPGs Drewen und
Wutike mit Sitz in Wutike zusammen geschlossen.
1989 hatte der Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Kyritz ein Jagdhaus in Bork.
1991 befand sich die LPG Tierproduktion Bork-Lellichow in Liquidation und wurde 1994 aufgelöst.
Bork bildete von 1957 bis 2002 zusammen mit dem Ortsteil Lellichow die Gemeinde Bork/Lellichow, die
Ende 2002 in die Stadt Kyritz eingemeindet wurde. Seit 2003 sind Bork und Lellichow
Ortsteile der Stadt Kyritz.